Erfolgreich durch die erste Semesterwoche: Tipps für einen gelungenen Semesterstart
- Oliver Weber
- 18. Sept. 2024
- 8 Min. Lesezeit
Der Start ins Studium markiert einen wichtigen Schritt in deinem Leben. Ob du an der Universität Zürich (UZH), der ETH Zürich, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) oder der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) beginnst – die erste Woche kann aufregend, aber auch überwältigend sein. Neue Kurse, ein neuer Campus, viele neue Gesichter: All das fordert dich heraus. Damit du von Anfang an gut vorbereitet bist, findest du hier praktische Tipps, wie du deine erste Semesterwoche optimal meisterst.

Inhaltsverzeichnis
1. Organisiere deinen Stundenplan
Dein Stundenplan ist die Grundlage für deinen Studienalltag. In der ersten Woche musst du sicherstellen, dass du alle Kurse, Vorlesungen und Übungen im Blick hast. Meine Empfehlung an dich, nutze einen Planer wie oben. Plane separat das Semester, deine Wochen und den einzelnen Tag.
Warum ein guter Stundenplan so wichtig ist
Ein gut strukturierter Stundenplan bietet dir nicht nur eine Übersicht, sondern auch eine gewisse Sicherheit, da du deine Zeit effektiv einteilen kannst. Wenn du dir frühzeitig über deine Vorlesungs- und Seminartermine im Klaren bist, kannst du auch leichter Zeit für Vor- und Nachbereitung sowie für Freizeit einplanen. Dies verhindert, dass du in den ersten Wochen deines Studiums von der Fülle an Terminen überwältigt wirst.
Viele Studierende neigen dazu, den Fokus nur auf die Vorlesungen und Seminare zu legen und vergessen dabei, dass auch Zeit für zusätzliche Aufgaben, wie das Erarbeiten von Vorlesungsinhalten oder das Vorbereiten auf Tutorien, notwendig ist. Daher ist es ratsam, Pufferzeiten einzuplanen, um flexibel auf zusätzliche Aufgaben oder unerwartete Verpflichtungen reagieren zu können.
Tipp: Plane Zeit für Vor- und Nachbereitung ein
Denke daran, nicht nur Vorlesungszeiten zu berücksichtigen, sondern auch Zeit für die Nachbereitung einzuplanen. Dies hilft dir, den Stoff besser zu verinnerlichen und vorbereitet zu den nächsten Sitzungen zu erscheinen. Setze dir realistische Zeitfenster und sei flexibel, falls Kurse kurzfristig angepasst werden.
Es empfiehlt sich, gleich zu Beginn des Semesters eine Routine zu entwickeln, bei der du nach jeder Vorlesung oder Übung den Inhalt nochmal durchgehst und eventuelle Verständnisfragen klärst. So verhinderst du, dass sich der Stoff vor den Prüfungen häuft und dir die Zeit knapp wird.
2. Lerne den Campus kennen
Der Campus kann in der ersten Woche wie ein Labyrinth erscheinen. Es lohnt sich, schon früh die wichtigsten Gebäude und Räume zu erkunden. Dadurch vermeidest du Stress und Zeitdruck, wenn du zwischen verschiedenen Vorlesungen wechseln musst. Zudem hilft es dir, dich schneller in die Hochschulgemeinschaft einzufinden.
Warum es sich lohnt, den Campus zu erkunden
Wenn du dich frühzeitig auf dem Campus orientierst, sparst du dir später Zeit und Stress. Insbesondere bei grossen Universitäten wie der UZH oder der ETH Zürich, die mehrere Standorte und Fakultäten umfassen, kann es zu Beginn schwerfallen, sich zurechtzufinden. Wer kennt es nicht: Die Vorlesung beginnt in fünf Minuten, und du suchst immer noch den richtigen Hörsaal.
Neben den Hörsälen und Seminarräumen ist es wichtig, auch die Standorte der Bibliotheken, der Lernzentren und der Mensa zu kennen. Oft bieten Bibliotheken ruhige Rückzugsorte zum Lernen, während in der Mensa die Möglichkeit besteht, sich mit Kommilitonen zu verabreden und auszutauschen.
Tipp: Nutze Campus-Führungen und Apps
Viele Hochschulen bieten in der ersten Woche Campus-Führungen an. Nutze diese Gelegenheit, um eine Orientierung zu bekommen. Diese Führungen werden oft von älteren Studierenden organisiert und bieten dir nicht nur einen Überblick über den Campus, sondern auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Alternativ gibt es auch Campus-Apps, die dich durch die Gebäude und Räume leiten und dir helfen, wichtige Anlaufstellen zu finden, wie Bibliotheken, Lernräume oder die Mensa.
3. Setze dir realistische Ziele für das Semester
Die erste Woche ist ideal, um deine Ziele für das kommende Semester festzulegen. Frag dich: Was möchtest du erreichen? Ob es darum geht, eine bestimmte Note zu erreichen, an einem interessanten Projekt teilzunehmen oder sich besser zu organisieren – klare Ziele helfen dir, fokussiert und motiviert zu bleiben.
Warum Zielsetzung so wichtig ist
Wenn du dir klare Ziele setzt, hast du eine bessere Vorstellung davon, was du erreichen möchtest, und kannst deine Anstrengungen darauf ausrichten. Ohne konkrete Ziele verlierst du oft den Überblick über deine Fortschritte und neigst dazu, Aufgaben zu verschieben. Besonders im Studium, das oft von einem hohen Mass an Eigenverantwortung geprägt ist, ist es entscheidend, sich Ziele zu setzen, die dir Orientierung geben.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Zielsetzung die Leistung verbessert und die Motivation steigert. Die SMART-Methode (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert) ist eine bewährte Strategie, um realistische und erreichbare Ziele zu formulieren (Locke & Latham, 2002).
Tipp: Arbeite mit der SMART-Methode
Ein Beispiel für ein SMART-Ziel wäre: "Ich möchte in jedem Fach wöchentlich eine Zusammenfassung schreiben und alle Übungsaufgaben rechtzeitig erledigen." Diese Methode stellt sicher, dass du konkrete, greifbare Schritte unternimmst, um deine akademischen Ziele zu erreichen.
4. Knüpfe Kontakte und baue Netzwerke auf
Die erste Woche ist eine hervorragende Gelegenheit, um neue Kontakte zu knüpfen. Lerngruppen bieten nicht nur Unterstützung beim Studium, sondern auch die Möglichkeit, sich gegenseitig zu motivieren und auf dem Laufenden zu bleiben.
Warum Netzwerken im Studium entscheidend ist
Netzwerken im Studium bietet viele Vorteile. Einer der grössten ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen. Lerngruppen, Studienkollegen und sogar Professoren können dir helfen, den Stoff besser zu verstehen und dein Wissen zu erweitern. Darüber hinaus kann ein gutes Netzwerk dir später im Berufsleben nützlich sein, da viele Stellen über Empfehlungen besetzt werden.
Besonders in der ersten Woche, wenn viele Studierende noch neu sind, ist es einfacher, Kontakte zu knüpfen. Nutze diese Zeit, um dich in Vorlesungen, Seminaren oder bei Einführungsveranstaltungen vorzustellen und aktiv auf deine Kommilitonen zuzugehen.
Tipp: Besuche Einführungsveranstaltungen und Fachschaftstreffen
Viele Hochschulen organisieren spezielle Veranstaltungen für Erstsemester, in denen du deine Kommilitonen kennenlernen und erste Kontakte knüpfen kannst. Auch Fachschaftstreffen oder studentische Vereine sind eine gute Möglichkeit, Anschluss zu finden. Bei diesen Veranstaltungen hast du die Chance, Gleichgesinnte zu treffen, die ähnliche Interessen haben, und ein starkes Netzwerk aufzubauen.

5. Vermeide Prokrastination – setze von Anfang an klare Prioritäten
Es ist leicht, sich in der ersten Woche von der neuen Freiheit verleiten zu lassen und das Lernen auf die lange Bank zu schieben. Doch schon kleine Schritte in der ersten Woche können dir helfen, den Rest des Semesters gut organisiert zu bleiben. Setze dir klare Prioritäten und nutze deine Zeit effizient.
Warum Prokrastination so gefährlich ist
Prokrastination ist einer der häufigsten Gründe, warum Studierende in Stresssituationen geraten und in Prüfungsphasen unter Druck stehen. Das Aufschieben von Aufgaben mag im Moment verlockend erscheinen, führt aber langfristig zu einem grossen Berg an Arbeit, den es in kurzer Zeit zu bewältigen gilt.
Wenn du von Anfang an klare Prioritäten setzt und deine Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte unterteilst, kannst du diesem Problem vorbeugen. Die Aufteilung von Aufgaben in kleinere Etappen macht es einfacher, motiviert zu bleiben und Fortschritte zu sehen.
Tipp: Die Pomodoro-Technik
Eine bewährte Methode, um konzentriert zu arbeiten, ist die Pomodoro-Technik. Arbeite 25 Minuten fokussiert und mache anschliessend eine kurze Pause. Diese Technik hilft dir, Ablenkungen zu minimieren und deinen Fokus zu behalten (Cirillo, 2018).

6. Organisiere deine Lernmaterialien frühzeitig
Egal, ob du deine Notizen digital oder auf Papier organisierst – in der ersten Woche solltest du bereits ein System entwickeln, um alle Materialien geordnet zu halten. Dies wird dir später helfen, wenn die Prüfungen näher rücken und du schnell auf Informationen zugreifen musst.
Warum eine gute Organisation der Schlüssel zum Erfolg ist
Eine gute Organisation hilft dir, den Überblick über den Lernstoff zu behalten und Stresssituationen zu vermeiden. Besonders wenn grosse Mengen an Lernmaterialien auf dich zukommen, ist es entscheidend, von Anfang an ein Ordnungssystem zu haben. Studien haben gezeigt, dass eine klare Struktur der Lernmaterialien zu besseren Leistungen führt (Kiewra, 2005).
Tipp: Verwende digitale Tools
Tools wie Notion, OneNote oder Evernote sind nützlich, um deine Lernmaterialien zu strukturieren. Überlege dir, ob du für jedes Fach einen separaten Ordner anlegst, um Inhalte leichter wiederzufinden.
7. Nutze die Ressourcen und Angebote deiner Hochschule
Die meisten Hochschulen bieten eine Vielzahl von Ressourcen, die dir während deines Studiums zur Verfügung stehen. Egal, ob du an der PHZH, der ETH Zürich, der UZH oder der ZHAW studierst – Bibliotheken, Lernzentren und akademische Beratung sind wertvolle Hilfen, die du schon in der ersten Woche nutzen solltest.
Welche Ressourcen bieten dir Mehrwert?
Die Hochschulen in Zürich bieten nicht nur akademische Unterstützung, sondern auch verschiedene Beratungsstellen, die dir in stressigen Zeiten oder bei organisatorischen Fragen helfen können. Es ist ratsam, frühzeitig herauszufinden, welche Angebote dir zur Verfügung stehen und wie du diese am besten nutzen kannst.
Tipp: Mach dich mit den Angeboten vertraut
Erkundige dich in der ersten Woche, welche Ressourcen und Angebote dir zur Verfügung stehen. Oft gibt es Mentorenprogramme, die dir helfen können, dich im Studium besser zurechtzufinden, oder Tutorien, die dir bei spezifischen Fächern Unterstützung bieten. Ausserdem gibt es an jeder Hochschule akademische Schreibzentren, die dir beim Verfassen von Hausarbeiten helfen können.
8. Achte auf eine gute Work-Life-Balance
Der Studienstart ist eine intensive Zeit, aber es ist wichtig, von Anfang an eine gesunde Balance zwischen Studium und Freizeit zu finden. Ein Übermass an Arbeit kann langfristig zu Stress und Überforderung führen.
Warum eine gesunde Balance wichtig ist
Studieren bedeutet nicht nur Lernen, sondern auch, das Leben zu geniessen und neue Erfahrungen zu sammeln. Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit trägt wesentlich zu deinem Wohlbefinden und deiner Produktivität bei. Ein regelmässiger Ausgleich durch Sport, Hobbys oder soziale Aktivitäten hilft dir, die Herausforderungen des Studiums besser zu bewältigen.
Tipp: Nutze Sport- und Freizeitangebote
Der ASVZ steht allen Studierenden in Zürich offen und hat ein breites Angebot an Sportarten. Aber aufgepasst, viele Kurse haben eine begrenzte Zahl an Plätzen und schnell ausgebucht. Abgesehen davon, dass du neue Sportarten ausprobieren kannst, hilft Sport und Bewegung dabei, Stress abzubauen und fördern auch die Konzentrationsfähigkeit (Academic Sports Association Zurich, ASVZ).

9. Entwickle eine Lernroutine
Eine feste Lernroutine hilft dir, das Semester stressfreier zu gestalten und kontinuierlich Fortschritte zu machen. Vermutlich wird auch dein Stundenplan Löcher haben, diese können nicht nur zum Kaffe trinken genutzt werden, sondern auch als kurze Lernsessions. Überlege dir also bewusst, wann und woran du während diesen Zeitfenstern arbeiten kannst.
Warum eine Routine den Unterschied macht
Eine gut strukturierte Lernroutine hilft dir, den Überblick zu behalten und kontinuierlich am Ball zu bleiben. Regelmässiges Lernen und Nachbereiten von Vorlesungen sorgt dafür, dass der Stoff nicht zur Belastung wird, wenn Prüfungen anstehen. Wer frühzeitig eine Routine etabliert, hat es leichter, Stress und Überforderung zu vermeiden.
Tipp: Integriere regelmässige Lernzeiten
Plane dir feste Lernzeiten in deinen Tagesablauf ein, in denen du Vorlesungen nachbereitest und Übungsaufgaben erledigst. Dies hilft dir, am Ball zu bleiben und den Stoff besser zu verarbeiten. Überlege dir, ob du feste Zeitfenster für verschiedene Fächer einrichtest und diese im Laufe des Semesters beibehältst.
10. Sei geduldig und realistisch
Die erste Woche kann anstrengend sein, und es ist normal, dass nicht alles sofort perfekt läuft. Es ist wichtig, geduldig mit dir selbst zu sein und dir realistische Erwartungen zu setzen. Der Einstieg ins Studium kann sehr anspruchsvoll sein, da es viele Informationen und neue Prozesse zu verarbeiten gibt.
Warum es wichtig ist, geduldig zu bleiben
Studieren bedeutet, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden. Es ist normal, dass nicht alles sofort klappt. Erwarte nicht, dass du in der ersten Woche alles perfekt verstehst oder jede Aufgabe fehlerfrei meisterst. Das Studium ist ein langfristiger Prozess, und es ist wichtig, Schritt für Schritt voranzugehen.
Tipp: Setze dir kleine, erreichbare Etappenziele
Statt dich zu überfordern, setze dir kleine, konkrete Ziele. Ob es das Lesen eines bestimmten Textes oder das Erledigen einer Aufgabe ist – diese kleinen Schritte helfen dir, motiviert zu bleiben und langfristig Erfolg zu haben. Kleinere Ziele machen den Fortschritt sichtbar und helfen dir, auf Kurs zu bleiben.
Fazit: Der perfekte Semesterstart
Der Semesterstart ist eine aufregende Zeit voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen. Mit der richtigen Vorbereitung und Organisation kannst du deine erste Woche stressfrei meistern und von Anfang an auf Erfolgskurs gehen – egal, ob du an der UZH, der ETH Zürich, der ZHAW oder der PHZH studierst. Nutze die ersten Tage, um dich zu orientieren, Kontakte zu knüpfen und deinen Lernalltag zu organisieren. So legst du die perfekte Basis für ein erfolgreiches Semester.
Quellen:
Cirillo, F. (2018). The Pomodoro Technique. Francesco Cirillo. Link
Locke, E. A., & Latham, G. P. (2002). Building a practically useful theory of goal setting and task motivation. American Psychologist, 57(9), 705-717. Link
Kiewra, K. A. (2005). Learn how to study and remember: What successful students do. Educational Leadership, 63(3), 72-77. Link
Academic Sports Association Zurich (ASVZ). Link
Duhigg, C. (2012). The Power of Habit: Why We Do What We Do in Life and Business. Random House. Link
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